Die Pandemie ist besonders schwierig für die jüngere Generation. Junge Menschen können ihre Interessen nicht ausleben, das ist mentaler Stress. Auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) beklagten, dass sich in den letzen Jahren viel bei der Ausbildung junger Menschen geändert hätte. „Es geht darum, die wirtschaftlichen Auswirkungen auf junge Menschen so gering wie möglich zu halten.“ Ein Weg dazu ist Coaching für junge Menschen! Und dieser Ansatz ist erfolgreich.
Österreich mit geringer Jugendarbeitslosigkeit
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakom (ÖVP) betont, dass Österreich im europäischen Vergleich eine niedrige Jugendarbeitslosenquote aufweist. Trotzdem sei jeder junge Mensch ohne Arbeit zu viel.
Nach EU-Definition liegt die Jugendarbeitslosenquote in Deutschland derzeit bei 10 % (national: 6,9 %) und im EU-Durchschnitt bei 15,4 %. Vier Länder haben laut EU-Berechnungen weniger arbeitslose Jugendliche als Österreich: die Niederlande (6,1 %), Deutschland (6,4 %), Tschechien (6,5 %) und Malta (8,5 %).
Junge Menschen als wichtige Zielgruppe für Coaching
Die Politik hat betont, dass junge Menschen eine besonders wichtige Zielgruppe für aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sind. Es geht darum diese zu fördern, damit sie ihr Potenzial auszuschöpfen können – ganz ungeachtet ihrer Bildungsstufe.
Das Coaching richtet sich an alle ungelernten Jugendlichen unter 18 Jahren. Es betrifft aber insbesondere auch von Ausgrenzung bedrohte Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Migrationshintergrund. Dabei kooperieren mehrere Ministerien.
Coaching soll begleiten, motivieren und erleichtern
Gecoachte Teilnehmer werden auf ihrem Trainingsweg beraten, motiviert und unterstützt. Wichtigstes Ziel ist es, Schulabbrüche zu vermeiden und junge Menschen beim Abschluss ihrer Ausbildung zu unterstützen.
Der Plan, der seit sieben Jahren besteht, hat ein Budget von rund 55 Millionen Euro für das vergangene und dieses Jahr und wird nun evaluiert. Im vergangenen Jahr nahmen 55.000 Jugendliche daran teil. „Laut dieser Studie hat es eine hohe Wirksamkeit erreicht“, sagte Kocher. Laut Mückstein und Kocher wurden die Bewertungen von 2014 bis 2018 durchgeführt. Während dieser Zeit wurden 50 Prozent der Teilnehmer des Programms innerhalb eines Jahres umgeschult, während fast 83 Prozent der Kontrollgruppe dies nicht taten. Jugendliche mit Sonderpädagogik haben eine um 20 Prozent höhere Erfolgswahrscheinlichkeit. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind um 25 % höher.
„Junge Menschen sind unsere Zukunft – besondere Förderung ist nötig“
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP)
„Hier geht es um alle jungen Menschen, denn sie sind die Zukunft. In turbulenten Zeiten braucht es hier besondere Unterstützung“, sagte Mückstein, der auch andere Projekte wie „AusbildungsFit“ auf den Weg brachte.
Für das Coaching gibt es laut Kocher noch Verbesserungspotenzial. So soll beispielsweise die praxisorientierte Unterstützung gestärkt, die Schnittstelle zwischen Arbeits- und Sozialministerium effizienter gestaltet und der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Auch einige Bundesländer, darunter Wien, erwägen, Personen über 18 Jahren in das Programm aufzunehmen. Alles in allem sei es ein „gutes Programm mit Verbesserungspotenzial und sehr effektiv für junge Leute“, sagte Kocher.
Auch Lerncoaching Teil des Programms?
Leider ist Lerncoaching noch nicht Teil der neuen Coaching-Kampagne der Regierung. Doch die Nachfrage danach steigt weiter an, wie die letzen Wochen gezeigt haben. Viele SchülerInnen und Schüler schaffen die Schule nicht mehr ohne Unterstützung.
Es bleibt zu hoffen, dass das Coaching-Programm in den nächsten Jahren noch ausgeweitet wird – in Wien und ganz Österreich. Gerade die Investition in junge Menschen kann große Auswirken haben.
Quelle: APA Ots
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